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6 Schritte für den Umgang mit toxischen Mitarbeitenden

Dezember 12, 2023
Wenn es um Dinge wie Stress und soziale Konflikte am Arbeitsplatz geht, sind wir alle unterschiedlich tolerant. Bleibt die Negativität einer Person unbemerkt, dann kann sie das ganze Team in Mitleidenschaft ziehen. Aber es gibt eine Möglichkeit, schlecht gelaunte Mitarbeitende zu bändigen. In diesem Artikel gehen wir auf die Schritte ein, die die negative Haltung […]

Wenn es um Dinge wie Stress und soziale Konflikte am Arbeitsplatz geht, sind wir alle unterschiedlich tolerant. Bleibt die Negativität einer Person unbemerkt, dann kann sie das ganze Team in Mitleidenschaft ziehen. Aber es gibt eine Möglichkeit, schlecht gelaunte Mitarbeitende zu bändigen.

In diesem Artikel gehen wir auf die Schritte ein, die die negative Haltung toxischer Mitarbeitender in Ihrem Unternehmen in den Griff bekommen:

  1. Das Problem unter vier Augen besprechen
  2. Herausstellen, dass es hier nicht um Leistung geht, sondern um die persönliche Einstellung
  3. Aufklären statt tadeln
  4. Klar definieren, was akzeptabel ist – und was nicht
  5. Die eigentliche Ursache ermitteln
  6. Sich über das weitere Vorgehen einig werden

Was verstehen wir unter toxischen Mitarbeitenden?

Es geht darum, dass einige Beschäftigte auf der Arbeit für schlechte Stimmung sorgen. Sie müssen dafür nicht zwangsläufig schlecht in ihrem Job sein. Tatsächlich kann der Umgang mit äußerst unliebsamen Mitarbeitenden vor allem dann schwierig sein, wenn ihre eigentliche Performance über jeden Zweifel erhaben ist.

Der Umgang mit unzufriedenen Mitarbeitenden kann sehr schwierig sein. Das liegt daran, dass Negativität am Arbeitsplatz sehr viele verschiedene Formen annehmen kann:

  • Ständiges Klagen über das Unternehmen oder die Arbeitsbelastung
  • Unhöfliches oder abweisendes Verhalten gegenüber den Kolleg:innen
  • Untergraben oder im Nachhinein Anzweifeln der Entscheidungen von Vorgesetzten
  • Verbreiten von Gerüchten und Anheizen sozialer Konflikte

Der erste Punkt muss allerdings genauer ausgeführt werden: Auch wenn toxische Mitarbeitende dazu neigen, über das Unternehmen zu jammern und seine Fehler zu übertreiben, müssen sie auf jeden Fall von denjenigen unterschieden werden, die tatsächlich kritisches Feedback geben.

Wenn eine Person den Arbeitsablauf des Teams durch ständiges Jammern stört, ist das in jedem Fall etwas anderes, als wenn ein:e Mitarbeitende:r formale Feedbackprozesse wie einen Check-In nutzt. Das Feedback, das so jemand gibt, mag durchaus negativ sein. In diesen Fällen dürfen diese Personen aber nicht so behandelt werden, als würden sie Probleme verursachen, nur weil Ihnen das Gesagte nicht gefällt.

Aber eine allgemeine passive Negativität ist nicht alles, worüber Sie sich Gedanken machen sollten. Wir dürfen die Tatsache nicht ignorieren, dass bereits fast 30% der Erwachsenen Mobbing am Arbeitsplatz erlebt haben. Das entspricht einer Anzahl von über 76 Mio. Menschen allein in den USA.

Warum haben Mitarbeitende Schwierigkeiten, ihr Verhalten in den Griff zu bekommen?

Leider gibt es nicht die eine Ursache dafür, dass die Einstellung Ihrer Teammitglieder den Bach hinuntergeht. Einige Ursachen kommen jedoch immer wieder vor, und über diese möchten wir nun sprechen.

Schlechtes Wohlbefinden

Angesichts der enormen Unsicherheit der vergangenen Jahre ist das Wohlergehen heute wichtiger denn je. Ob körperlich, geistig oder anderweitig: Probleme des Wohlbefindens können einst vielversprechende Mitarbeitende zugrunde richten und zu einem Burnout führen. Führungskräfte tragen die Verantwortung dafür, dies zu verhindern und die Widerstandsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden gegen arbeitsbedingten Stress zu stärken. 

Schwaches Engagement beeinträchtigt die Zufriedenheit der Mitarbeiter

Engagement hat keinen Ein-Aus-Zustand, sondern ist eigentlich ein stufenloses Attribut. Schwierigen Mitarbeitenden fehlt es vielleicht einfach an Motivation und sie langweilen sich bei ihrer Arbeit. Das führt dazu, dass selbst hochbegabte Mitarbeitende sich zurückziehen. Oder sie wenden sich aktiv ab. Womöglich kommt es sogar noch schlimmer: Extremes Desinteresse kann so weit gehen, dass die Betroffenen ihr Unternehmen nicht mehr mögen und gegen seine Ziele opponieren.

Konflikt mit Kolleg:innen

So sehr wir uns auch alle bemühen, professionell zu agieren: Manche Menschen kommen einfach nicht miteinander aus. Der Umgang mit unzufriedenen Mitarbeitenden ist besonders dann schwierig, wenn persönliche Meinungsverschiedenheiten die Ursache dafür sind. Sie müssen dann klären, wer was getan hat, sich aber gleichzeitig aus dem Konflikt heraushalten und sicherstellen, dass eine einmal gefundene Lösung für alle Seiten fair ist.

Fehlende Anerkennung

Wenn Ihre Leistung nie anerkannt wird oder Sie sich nicht wertgeschätzt fühlen, kann es leicht passieren, dass Sie Ihre Arbeit als Beschäftigte:r satt haben. Nehmen Sie sich als Manager:in genügend Zeit, um zu würdigen, was Ihr Team gut macht, und die Performance fair zu belohnen. Ebenso wichtig ist es, den Teammitgliedern eine Plattform zu bieten, auf der sie sich gegenseitig Anerkennung zollen können. Beides ist unerlässlich, um die Menschen bei Laune zu halten.

Unterbezahlung

Ein Wechsel des Unternehmens führt zu einem größeren Gehalts- und Versorgungssprung als ein Verbleib beim selben Arbeitgeber. Leider zahlt sich Loyalität nicht aus – zumindest nicht für Arbeitnehmer:innen. Eine von Forbes veröffentlichte Studie kam zu folgenden Resümee: „Bei der Hälfte der Beschäftigten, die ihren Arbeitsplatz gewechselt haben, stieg das Gehalt um fast 10%. Dagegen mussten Arbeitnehmer:innen, die bei ihrem alten Unternehmen blieben, einen inflationsbereinigten Verlust von fast 2% hinnehmen.“ Wenn Sie eine:n Mitarbeitende:n ersetzen müssen, sind mit Kosten zwischen 20 und 213% rechnen.

Schlechte Einstellungen können Folge einer hohen Arbeitsbelastung sein

Von Mitarbeitenden wird ständig erwartet, dass sie mehr Verantwortung übernehmen, ohne dafür ein höheres Gehalt zu bekommen. Unrealistische Forderungen und wenig versteckter Druck bleiben in den meisten Unternehmen unbemerkt. Dadurch fühlen sich viele Betroffene überfordert, nicht genügend wertgeschätzt und ausgebrannt. So ist es sicherlich kein Wunder, dass solche Mitarbeitenden eine negative Einstellung haben.

Die „tragenden Säulen des Teams“

Manche Menschen haben einfach ein übersteigertes Selbstbewusstsein. Beschäftigte mit einer negativen Einstellung zu coachen kann ziemlich frustrierend sein, wenn diese davon überzeugt sind, dass sie absolut unverzichtbar sind. Oft müssen Sie damit rechnen, dass solche Personen ihre Teamkolleg:innen herabwürdigen, wenn nicht sogar schlecht machen.

Was macht den Umgang mit schwierigen Menschen so frustrierend?

Eine der kniffligeren Aufgaben beim Führen von Mitarbeitenden mit negativer Einstellung besteht darin, zu verhindern, dass solche Verhaltensweisen auf den Rest Ihres Teams übergreifen. Eine Kette ist schließlich nur so stark wie ihr schwächstes Glied, und ein Team nur so glücklich wie sein knurrigstes Mitglied. Untersuchungen haben ergeben, dass toxische Mitarbeitende für alle in ihrem Umfeld eine schwere Beeinträchtigung darstellen können. Ist eine toxische Person anwesend, dann:

  • Sind 80% der Arbeitskolleg:innen besorgt, dass diese Person unhöflich wird
  • Setzen sich 78% weniger stark für das Unternehmen ein
  • Lassen 25% der Mitarbeitenden, die auf der Gegenseite stehen, ihren Frust an den Kund:innen aus
  • Haben 63% der Angestellten den Eindruck, dieser Person aus dem Weg gehen zu müssen, um sie nicht zu beleidigen, was wiederum ihre eigene Produktivität beeinträchtigt

Mitarbeitende, die ihre schlechte Laune nicht im Zaum halten, können die Produktivität ihres Teams empfindlich treffen. Vor allem, wenn sie sich ständig beschweren oder streiten, lenkt das die anderen an ihrem Arbeitsplatz ab. Wenn sie ihre:n Vorgesetzte:n ständig infrage stellen, kann es gerade für progressive Manager:innen schwierig werden, die Mitarbeitenden für neue Maßnahmen zu gewinnen, die einen positiven Wandel bewirken sollen.

Hierdurch wird die Arbeitsplatzkultur zerstört, für deren Aufbau Sie so hart gearbeitet haben. Wenn es nicht gelingt, Fehlverhalten einzudämmen, wird der Rest Ihres Teams früher oder später unweigerlich die Nase voll haben und sich abwenden. An diesem Punkt werden Sie dann Leute durch Abwanderung verlieren. Und selbst diejenigen, die bleiben, können die schlechten Gewohnheiten ihrer negativen Kolleg:innen nicht einfach herunterschlucken.

Wie Sie toxische Mitarbeitende in sechs Schritten in den Griff bekommen

Beim Umgang mit verhaltensauffälligen Mitarbeitenden geht es vor allem um Taktgefühl und Schadensbegrenzung. Sie müssen behutsam vorgehen, um zu vermeiden, dass sich ein negatives Teammitglied noch weiter von Ihnen entfernt. Und: Sie müssen das Problem in den Griff bekommen, bevor es Ihre anderen Mitarbeitenden in Schwierigkeiten bringt. Wenn Sie ein Teammitglied mit einer negativen Einstellung coachen, sollten Sie diese Schritte befolgen:

1. Das Problem mit der betroffenen Person unter vier Augen besprechen

Für Menschen, die Opfer extremer Missgunst geworden sind, kann es ausgesprochen befriedigend sein, zu sehen, wie Sie den oder die Verursacher:in in die Schranken weisen. Aber lassen Sie sich nicht in Versuchung führen. Jemanden zu maßregeln ist peinlich und führt wahrscheinlich nur dazu, dass diese Person sich noch weiter verschanzt.

2. Herausstellen, dass es hier nicht um Leistung geht, sondern um die Einstellung

Solche Gespräche können unangenehm sein, und möglicherweise fühlen sich die betreffenden Mitarbeitenden angegriffen. Formulieren Sie ganz klar, dass es hier nicht um die Qualität der Arbeit geht, die diese Mitarbeitenden abgeliefert haben, und verweisen Sie auch auf ihre bisherigen Performance. Hierdurch verhindern Sie ggf. auch, dass Leistungstragende ihren Status als Schutzschild gegen Kritik nutzen.

3. Aufklären statt tadeln

Wenn Sie wollen, dass dieses Teammitglied Ihnen tatsächlich zuhört, sollten Sie es nicht für eine negative Haltung tadeln. Vielmehr sollte es in diesem Gespräch darum gehen, der betreffenden Person zu helfen, die Konsequenzen ihres Verhaltens zu erkennen. Dies erfordert von Ihnen beiden ein Mindestmaß an emotionaler Intelligenz.

4. Klar definieren, was akzeptabel ist – und was nicht

Wenn jemand eine sehr allgemeine Behauptung über Sie aufstellt, können Sie diese leicht abtun. Aber wenn Sie auf Dinge hingewiesen werden, an die Sie sich selbst erinnern, ist das Abstreiten viel schwieriger. Anhand deutlicher Beispiele für problematisches Verhalten können Sie veranschaulichen, was Mitarbeitende mit negativer Grundeinstellung anders machen können.

5. Die eigentliche Ursache ermitteln

Wenn Sie sich mit einem schlecht aufgelegten Mitarbeitenden auseinandersetzen müssen, sollten Sie nicht vergessen, dass so etwas nicht ohne Grund geschieht. Sie sollten sich zwar nicht in das Privatleben Ihrer Beschäftigten einmischen, aber es ist durchaus möglich, dass die negative Einstellung der betreffenden Person eine Ursache hat, gegen die Sie etwas unternehmen können. Vielleicht hat sie Probleme mit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder wird womöglich an anderer Stelle im Unternehmen gemobbt.

6. Sich über das weitere Vorgehen einig werden

Am Ende des Gesprächs müssen Sie und die betroffene Person sich darüber einig sein, wie Sie weiter vorgehen wollen. Es geht unter anderem darum, was das Teammitglied anders zu machen versucht und welche unterstützenden Schritte Sie unternehmen werden, um die Ursache für die negative Haltung zu beseitigen.

Wenn Sie sich die Zeit genommen haben, das Problem ausführlich zu besprechen, aber der oder die Mitarbeitende nicht bereit ist, sich zu ändern, oder nicht einsieht, etwas falsch gemacht zu haben, müssen Sie möglicherweise disziplinarische Maßnahmen, eine Versetzung in ein anderes Team oder sogar eine Entlassung in Betracht ziehen. Nehmen Sie sich jedoch die Zeit, das Problem auf sachliche und emotional intelligente Weise zu besprechen, dann können Sie das Risiko minimieren, dass es so weit kommt.

Dezember 12, 2023

6 Schritte für den Umgang mit toxischen Mitarbeitenden

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Wenn es um Dinge wie Stress und soziale Konflikte am Arbeitsplatz geht, sind wir alle unterschiedlich tolerant. Bleibt die Negativität einer Person unbemerkt, dann kann sie das ganze Team in Mitleidenschaft ziehen. Aber es gibt eine Möglichkeit, schlecht gelaunte Mitarbeitende zu bändigen.

In diesem Artikel gehen wir auf die Schritte ein, die die negative Haltung toxischer Mitarbeitender in Ihrem Unternehmen in den Griff bekommen:

  1. Das Problem unter vier Augen besprechen
  2. Herausstellen, dass es hier nicht um Leistung geht, sondern um die persönliche Einstellung
  3. Aufklären statt tadeln
  4. Klar definieren, was akzeptabel ist – und was nicht
  5. Die eigentliche Ursache ermitteln
  6. Sich über das weitere Vorgehen einig werden

Was verstehen wir unter toxischen Mitarbeitenden?

Es geht darum, dass einige Beschäftigte auf der Arbeit für schlechte Stimmung sorgen. Sie müssen dafür nicht zwangsläufig schlecht in ihrem Job sein. Tatsächlich kann der Umgang mit äußerst unliebsamen Mitarbeitenden vor allem dann schwierig sein, wenn ihre eigentliche Performance über jeden Zweifel erhaben ist.

Der Umgang mit unzufriedenen Mitarbeitenden kann sehr schwierig sein. Das liegt daran, dass Negativität am Arbeitsplatz sehr viele verschiedene Formen annehmen kann:

  • Ständiges Klagen über das Unternehmen oder die Arbeitsbelastung
  • Unhöfliches oder abweisendes Verhalten gegenüber den Kolleg:innen
  • Untergraben oder im Nachhinein Anzweifeln der Entscheidungen von Vorgesetzten
  • Verbreiten von Gerüchten und Anheizen sozialer Konflikte

Der erste Punkt muss allerdings genauer ausgeführt werden: Auch wenn toxische Mitarbeitende dazu neigen, über das Unternehmen zu jammern und seine Fehler zu übertreiben, müssen sie auf jeden Fall von denjenigen unterschieden werden, die tatsächlich kritisches Feedback geben.

Wenn eine Person den Arbeitsablauf des Teams durch ständiges Jammern stört, ist das in jedem Fall etwas anderes, als wenn ein:e Mitarbeitende:r formale Feedbackprozesse wie einen Check-In nutzt. Das Feedback, das so jemand gibt, mag durchaus negativ sein. In diesen Fällen dürfen diese Personen aber nicht so behandelt werden, als würden sie Probleme verursachen, nur weil Ihnen das Gesagte nicht gefällt.

Aber eine allgemeine passive Negativität ist nicht alles, worüber Sie sich Gedanken machen sollten. Wir dürfen die Tatsache nicht ignorieren, dass bereits fast 30% der Erwachsenen Mobbing am Arbeitsplatz erlebt haben. Das entspricht einer Anzahl von über 76 Mio. Menschen allein in den USA.

Warum haben Mitarbeitende Schwierigkeiten, ihr Verhalten in den Griff zu bekommen?

Leider gibt es nicht die eine Ursache dafür, dass die Einstellung Ihrer Teammitglieder den Bach hinuntergeht. Einige Ursachen kommen jedoch immer wieder vor, und über diese möchten wir nun sprechen.

Schlechtes Wohlbefinden

Angesichts der enormen Unsicherheit der vergangenen Jahre ist das Wohlergehen heute wichtiger denn je. Ob körperlich, geistig oder anderweitig: Probleme des Wohlbefindens können einst vielversprechende Mitarbeitende zugrunde richten und zu einem Burnout führen. Führungskräfte tragen die Verantwortung dafür, dies zu verhindern und die Widerstandsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden gegen arbeitsbedingten Stress zu stärken. 

Schwaches Engagement beeinträchtigt die Zufriedenheit der Mitarbeiter

Engagement hat keinen Ein-Aus-Zustand, sondern ist eigentlich ein stufenloses Attribut. Schwierigen Mitarbeitenden fehlt es vielleicht einfach an Motivation und sie langweilen sich bei ihrer Arbeit. Das führt dazu, dass selbst hochbegabte Mitarbeitende sich zurückziehen. Oder sie wenden sich aktiv ab. Womöglich kommt es sogar noch schlimmer: Extremes Desinteresse kann so weit gehen, dass die Betroffenen ihr Unternehmen nicht mehr mögen und gegen seine Ziele opponieren.

Konflikt mit Kolleg:innen

So sehr wir uns auch alle bemühen, professionell zu agieren: Manche Menschen kommen einfach nicht miteinander aus. Der Umgang mit unzufriedenen Mitarbeitenden ist besonders dann schwierig, wenn persönliche Meinungsverschiedenheiten die Ursache dafür sind. Sie müssen dann klären, wer was getan hat, sich aber gleichzeitig aus dem Konflikt heraushalten und sicherstellen, dass eine einmal gefundene Lösung für alle Seiten fair ist.

Fehlende Anerkennung

Wenn Ihre Leistung nie anerkannt wird oder Sie sich nicht wertgeschätzt fühlen, kann es leicht passieren, dass Sie Ihre Arbeit als Beschäftigte:r satt haben. Nehmen Sie sich als Manager:in genügend Zeit, um zu würdigen, was Ihr Team gut macht, und die Performance fair zu belohnen. Ebenso wichtig ist es, den Teammitgliedern eine Plattform zu bieten, auf der sie sich gegenseitig Anerkennung zollen können. Beides ist unerlässlich, um die Menschen bei Laune zu halten.

Unterbezahlung

Ein Wechsel des Unternehmens führt zu einem größeren Gehalts- und Versorgungssprung als ein Verbleib beim selben Arbeitgeber. Leider zahlt sich Loyalität nicht aus – zumindest nicht für Arbeitnehmer:innen. Eine von Forbes veröffentlichte Studie kam zu folgenden Resümee: „Bei der Hälfte der Beschäftigten, die ihren Arbeitsplatz gewechselt haben, stieg das Gehalt um fast 10%. Dagegen mussten Arbeitnehmer:innen, die bei ihrem alten Unternehmen blieben, einen inflationsbereinigten Verlust von fast 2% hinnehmen.“ Wenn Sie eine:n Mitarbeitende:n ersetzen müssen, sind mit Kosten zwischen 20 und 213% rechnen.

Schlechte Einstellungen können Folge einer hohen Arbeitsbelastung sein

Von Mitarbeitenden wird ständig erwartet, dass sie mehr Verantwortung übernehmen, ohne dafür ein höheres Gehalt zu bekommen. Unrealistische Forderungen und wenig versteckter Druck bleiben in den meisten Unternehmen unbemerkt. Dadurch fühlen sich viele Betroffene überfordert, nicht genügend wertgeschätzt und ausgebrannt. So ist es sicherlich kein Wunder, dass solche Mitarbeitenden eine negative Einstellung haben.

Die „tragenden Säulen des Teams“

Manche Menschen haben einfach ein übersteigertes Selbstbewusstsein. Beschäftigte mit einer negativen Einstellung zu coachen kann ziemlich frustrierend sein, wenn diese davon überzeugt sind, dass sie absolut unverzichtbar sind. Oft müssen Sie damit rechnen, dass solche Personen ihre Teamkolleg:innen herabwürdigen, wenn nicht sogar schlecht machen.

Was macht den Umgang mit schwierigen Menschen so frustrierend?

Eine der kniffligeren Aufgaben beim Führen von Mitarbeitenden mit negativer Einstellung besteht darin, zu verhindern, dass solche Verhaltensweisen auf den Rest Ihres Teams übergreifen. Eine Kette ist schließlich nur so stark wie ihr schwächstes Glied, und ein Team nur so glücklich wie sein knurrigstes Mitglied. Untersuchungen haben ergeben, dass toxische Mitarbeitende für alle in ihrem Umfeld eine schwere Beeinträchtigung darstellen können. Ist eine toxische Person anwesend, dann:

  • Sind 80% der Arbeitskolleg:innen besorgt, dass diese Person unhöflich wird
  • Setzen sich 78% weniger stark für das Unternehmen ein
  • Lassen 25% der Mitarbeitenden, die auf der Gegenseite stehen, ihren Frust an den Kund:innen aus
  • Haben 63% der Angestellten den Eindruck, dieser Person aus dem Weg gehen zu müssen, um sie nicht zu beleidigen, was wiederum ihre eigene Produktivität beeinträchtigt

Mitarbeitende, die ihre schlechte Laune nicht im Zaum halten, können die Produktivität ihres Teams empfindlich treffen. Vor allem, wenn sie sich ständig beschweren oder streiten, lenkt das die anderen an ihrem Arbeitsplatz ab. Wenn sie ihre:n Vorgesetzte:n ständig infrage stellen, kann es gerade für progressive Manager:innen schwierig werden, die Mitarbeitenden für neue Maßnahmen zu gewinnen, die einen positiven Wandel bewirken sollen.

Hierdurch wird die Arbeitsplatzkultur zerstört, für deren Aufbau Sie so hart gearbeitet haben. Wenn es nicht gelingt, Fehlverhalten einzudämmen, wird der Rest Ihres Teams früher oder später unweigerlich die Nase voll haben und sich abwenden. An diesem Punkt werden Sie dann Leute durch Abwanderung verlieren. Und selbst diejenigen, die bleiben, können die schlechten Gewohnheiten ihrer negativen Kolleg:innen nicht einfach herunterschlucken.

Wie Sie toxische Mitarbeitende in sechs Schritten in den Griff bekommen

Beim Umgang mit verhaltensauffälligen Mitarbeitenden geht es vor allem um Taktgefühl und Schadensbegrenzung. Sie müssen behutsam vorgehen, um zu vermeiden, dass sich ein negatives Teammitglied noch weiter von Ihnen entfernt. Und: Sie müssen das Problem in den Griff bekommen, bevor es Ihre anderen Mitarbeitenden in Schwierigkeiten bringt. Wenn Sie ein Teammitglied mit einer negativen Einstellung coachen, sollten Sie diese Schritte befolgen:

1. Das Problem mit der betroffenen Person unter vier Augen besprechen

Für Menschen, die Opfer extremer Missgunst geworden sind, kann es ausgesprochen befriedigend sein, zu sehen, wie Sie den oder die Verursacher:in in die Schranken weisen. Aber lassen Sie sich nicht in Versuchung führen. Jemanden zu maßregeln ist peinlich und führt wahrscheinlich nur dazu, dass diese Person sich noch weiter verschanzt.

2. Herausstellen, dass es hier nicht um Leistung geht, sondern um die Einstellung

Solche Gespräche können unangenehm sein, und möglicherweise fühlen sich die betreffenden Mitarbeitenden angegriffen. Formulieren Sie ganz klar, dass es hier nicht um die Qualität der Arbeit geht, die diese Mitarbeitenden abgeliefert haben, und verweisen Sie auch auf ihre bisherigen Performance. Hierdurch verhindern Sie ggf. auch, dass Leistungstragende ihren Status als Schutzschild gegen Kritik nutzen.

3. Aufklären statt tadeln

Wenn Sie wollen, dass dieses Teammitglied Ihnen tatsächlich zuhört, sollten Sie es nicht für eine negative Haltung tadeln. Vielmehr sollte es in diesem Gespräch darum gehen, der betreffenden Person zu helfen, die Konsequenzen ihres Verhaltens zu erkennen. Dies erfordert von Ihnen beiden ein Mindestmaß an emotionaler Intelligenz.

4. Klar definieren, was akzeptabel ist – und was nicht

Wenn jemand eine sehr allgemeine Behauptung über Sie aufstellt, können Sie diese leicht abtun. Aber wenn Sie auf Dinge hingewiesen werden, an die Sie sich selbst erinnern, ist das Abstreiten viel schwieriger. Anhand deutlicher Beispiele für problematisches Verhalten können Sie veranschaulichen, was Mitarbeitende mit negativer Grundeinstellung anders machen können.

5. Die eigentliche Ursache ermitteln

Wenn Sie sich mit einem schlecht aufgelegten Mitarbeitenden auseinandersetzen müssen, sollten Sie nicht vergessen, dass so etwas nicht ohne Grund geschieht. Sie sollten sich zwar nicht in das Privatleben Ihrer Beschäftigten einmischen, aber es ist durchaus möglich, dass die negative Einstellung der betreffenden Person eine Ursache hat, gegen die Sie etwas unternehmen können. Vielleicht hat sie Probleme mit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder wird womöglich an anderer Stelle im Unternehmen gemobbt.

6. Sich über das weitere Vorgehen einig werden

Am Ende des Gesprächs müssen Sie und die betroffene Person sich darüber einig sein, wie Sie weiter vorgehen wollen. Es geht unter anderem darum, was das Teammitglied anders zu machen versucht und welche unterstützenden Schritte Sie unternehmen werden, um die Ursache für die negative Haltung zu beseitigen.

Wenn Sie sich die Zeit genommen haben, das Problem ausführlich zu besprechen, aber der oder die Mitarbeitende nicht bereit ist, sich zu ändern, oder nicht einsieht, etwas falsch gemacht zu haben, müssen Sie möglicherweise disziplinarische Maßnahmen, eine Versetzung in ein anderes Team oder sogar eine Entlassung in Betracht ziehen. Nehmen Sie sich jedoch die Zeit, das Problem auf sachliche und emotional intelligente Weise zu besprechen, dann können Sie das Risiko minimieren, dass es so weit kommt.

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